Stellungnahme SPD Stadtratsfraktion B 299/304 Neu

Die SPD-Fraktion stimmt aus drei für uns wesentlichen Punkten gegen den BA 2 der Ortsumfahrung Altenmarkt des Planfeststellungsverfahrens

1.) Absolute Priorität für Trostberg hat für uns die verkehrliche Entlastung des Ortskerns von Trostberg. Auch der Leiter des Staatl. Bauamtes (s. Bericht TT. v. 7.2.2023) sieht hier ein Hauptproblem. Hierzu trägt die vorliegende Planung in keiner Weise bei. Eben sowenig auch für die Stadt Traunreut.

2) Die Belastung des südlichen Ortsteiles Schwarzau, sowie der weiteren betroffenen Ortschaften von Nock bis Pirach durch Lärm und Schadstoffe der geplanten Straße ist erheblich.

3) Der massive landschaftliche Eingriff unmittelbar nach dem Zusammenfluss von Alz und Traun ist unter heutigen ökologischen Gesichtspunkten bei der Abwägung von Nutzen und Schaden trotz der vorgeschlagenen Ausgleichsmaßnahmen nach unserer Auffassung nicht mehr vertretbar.

Begründung zu 1) Die Idee der Ortsumgehung von Altenmarkt über die Dietlwiese entstand vor ca. 30 Jahren. Es war damals bereits unbestritten, dass diese Umfahrung allein keinerlei Entlastung für Trostberg bringt. Der Stadtrat stimmte daher im Rahmen des Raumordnungsverfahrens im Januar 2002 dieser Trasse mehrheitlich nur in Verbindung mit einer Osttrasse zu, die auch für Trostberg eine erhebliche Entlastung gebracht hätte. Diese Lösung wurde im Zuge der Verfahren ausgeschlossen. Zwischenzeitlich wurde Altenmarkt durch den Tunnel vom Verkehr zwischen B 299 zur B304 Richtung München deutlich entlastet.

Begründung zu 2) Rein rechnerisch mögen alle zu erwartenden Schadstoff- und Lärmbelastungen im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben liegen, subjektiv ist trotzdem für alle Anlieger mit erheblichen Beeinträchtigungen zu rechnen.

Begründung zu 3)

Ein Blick von Nock auf den Trassenverlauf über die Dietlwiese , die Alz und die anschließenden Hangflächen macht die Dimension dieser Planung deutlich. Es ist kaum vorstellbar, das unter heutiger ökologischer Beurteilung eine solche Trasse überhaupt angedacht würde.

Unser Fazit: Die Stadt Trostberg sollte aus unserer Sicht der vorliegenden Planung - die ausschließlich der Entlastung Altenmarktes dient - in keiner Weise zustimmen. Vielmehr sollte sie einen Stopp dieses Verfahrens anstreben. Für eine weitere Entlastung von Altenmarkt könnten auch verschiedene vorhandene Kreis- oder Staatsstraße im Osten mit wesentlich geringerem Aufwand ausgebaut werden. Für die Stadt Trostberg muss die bereits vor untersuchte Ortsumgehung (Westtrasse) absolute Priorität haben. Gegenüber den immensen Kosten des BA 2 dürfte hier eher mit geringeren Kosten zu rechnen sein. Sie bringt für den Ortskern von Trostberg eine erhebliche Entlastung und wäre auch in wirksamen Teilabschnitten machbar.