Was Trostberg voranbringen soll

Bürgerwerkstadt

05. November 2019

Bürgerwerkstatt der Trostberger SPD mit Schwerpunkten für die Stadtentwicklung

Dem allgemeinen Trend, auf „die Politik“ von „denen da oben“ zu schimpfen und keinen Einfluss zu haben, wollte die Trostberger SPD etwas entgegensetzen. Zumindest auf kommunaler Ebene. So lud sie zu einer Bürgerwerkstatt ein, die im Postsaalgewölbe mit sechs Themenbereichen die Stadtentwicklung voranbringen sollte. Bürgermeisterkandidatin Daniela Baumann und SPD-Vorsitzender Hans-Michael Weisky konnten eine stattliche Anzahl interessierter Trostberger begrüßen, auch nach einer Kaffeepause am Samstag Nachmittag kamen noch welche hinzu. An jeweils einem Tisch wurden von den Teilnehmern mit Kärtchen Wünsche für Trostberger sowie Problemfelder, welche mal angegangen werden müssten beschrieben. Von allen Teilnehmern konnten die Kärtchen nach drei Runden bepunktet werden. So kristallisierten sich die wichtigsten Themen heraus, welche angegangen werden sollten.

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Die Verkehrsbelastung in Trostberg ist für viele ein riesiges Problem. Man war sich einig, dass die geplante Umgehungsstraße besonders den Durchgangsverkehr wesentlich verringern könne, auch wenn der Ziel- und Quellverkehr nicht zu unterschätzen sei. Interessant wäre eine Befragung der Nutzer des Stadtbusses, welche Verbesserungen sie sich wünschen. Die fehlende Haltestelle am Friedhof wurde aber schon mal als Manko erkannt. Kritisiert wurde die prekäre Situation am Wertstoffhof. Hier sei der Verkehr zu Stoßzeiten ein echtes Problem. Was die Natur angeht, wünschten sich einige mehr Grün in der Altstadt. Senioren, Familie und Kinderbetreuung ist auch in Trostberg ein Thema, bei dem es viele Anregungen gab. Wichtig war vielen Teilnehmern, die sozialen Berufe aufzuwerten. Dies sowohl in der Kinderbetreuung, als auch in der Pflege. Bessere Bezahlung und mehr Personal seien dafür Voraussetzung. Die Sicherheit für Fußgänger solle erhöht werden, etwa durch teilweise Absenkung von Bordsteinkanten. Eine zentrale Beratungsstelle für soziale Angelegenheit war ebenfalls ein Wunsch. Bisher gibt es den Familienstützpunkt der AWO. Eine Zentralisierung könnte aber mit der Planung des „Sozialraum Trostberg“ an der Traunsteiner Straße erfolgen. Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen: Das war natürlich aus aktuellem Anlass ein wichtiges Thema. Eine Baulandausweisung sollte wo immer möglich nach dem Trostberger Modell erfolgen, das in der Amtszeit von Bürgermeister Walther Heinze eingeführt wurde. Ganz allgemein sollte die Bodenbevorratung in Trostberg forciert werden. Was die Altstadt betrifft, wurde auch der Wunsch nach einem Schrägaufzug von der Tiefgarage zur Hauptstraße wieder geäußert.

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Zu Arbeit und Wirtschaft gab es viele Anregungen und Fragen. Kann man eine Start-up-Szene in Trostberg entwickeln im Wettbewerb zu Traunstein und Burghausen? Was brauchen Unternehmen, um gute Fachkräfte zu bekommen? Eine weitere Förderung der „Fair-Trade-Stadt Trostberg“ solle auch unterstützt werden. Der Wunsch einer Belebung der Innenstadt ganz allgemein bildete einen nahtlosen Übergang zu Kultur, Freizeit und Sport. Das Angebot in Trostberg ist in diesem Bereich sehr gut. Die Wiederbelebung der Jugenddisco im Postsaal war ein großer Wunsch. Die meisten Punkte wurden auf Kärtchen geklebt mit den Hinweisen „Fehlende Radwege in der Stadt“ und „Zentraler Infopunkt für Radfahrer“.

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Der SPD-Ortsverein Trostberg hatte diese Veranstaltung sehr professionell vorbereitet. Bürgermeisterkandidatin Daniela Baumann bedankte sich für das große Engagement der Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Die Ergebnisse seien eine gute Grundlage für die Arbeit im Trostberger Stadtrat, der im März nächsten Jahres gewählt wird.

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